Use Case: Energieoptimierung am Campus der Kunsthochschule Berlin-Weißensee

Klimaneutralität im Gebäudesektor – ein Projekt mit Vorbildcharakter

Im Rahmen ihrer Masterarbeit analysierten Kemal Sahan und Felix Langentepe unter der Betreuung von Prof. Kai Kummert (Berliner Hochschule für Technik) die energetische Optimierung des Campus der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Ziel war es, die CO2-Emissionen des Bestands signifikant zu senken – ein Beitrag zur Klimaneutralität bis 2045 in Deutschland.

Die Arbeit entstand in enger Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule und wurde vom Leiter Bau/FM Martin Jennrich unterstützt, der wertvolle bauliche und planerische Hintergrundinformationen einbrachte.

Herausforderung: Energieeffizienz entschlüsseln

Im Rahmen eines komplexen Energieprojekts standen die Projektleiter vor einer zentralen Herausforderung: Acht Gebäude mit unterschiedlicher Nutzung verfügten über keine individuellen Verbrauchsdaten. Stattdessen lagen nur zentrale, summierte Verbrauchswerte für Strom und Wärme vor.

Für die Entwicklung gezielter Energieeffizienzmaßnahmen war jedoch eine detaillierte Aufschlüsselung der Energieverbräuche pro Gebäude unverzichtbar. Nur so konnten fundierte Entscheidungen zur Optimierung des Energieeinsatzes getroffen werden.

Trotz begrenzter Datenbasis und technischer Komplexität galt es, präzise energetische Analysen durchzuführen. Ziel war es, zukunftsfähige Versorgungskonzepte zu entwickeln, die sowohl wirtschaftlich tragfähig als auch auf langfristige Emissionsreduktion ausgerichtet sind.

Die Lösung mit TOP-Energy

Dank TOP-Energy konnten die Junior-Ingenieure den Energieverbrauch gemäß DIN V 18599 differenziert auf die Gebäude aufteilen und deren technische Ausstattung bewerten. Anschließend modellierten sie verschiedene Versorgungsszenarien – z. B. mit Photovoltaik, Wärmepumpen und Speichern – und simulierten deren Energieflüsse. Die Software ermöglichte es, CO₂-Emissionen, Amortisationszeiten, Kapitalwerte und Break-even-Zeitpunkte transparent zu vergleichen. Das Ergebnis: eine valide Entscheidungsgrundlage für eine emissionsfreie, wirtschaftliche und technisch machbare Energieversorgung – und ein Modell, das zeigt, wie auch heterogene Gebäude auf einen klimaneutralen Nenner gebracht werden können.

Das Ergebnis: Fundierte Entscheidungsgrundlage für mehr Klimaneutralität

Die Simulationen mit TOP-Energy ermöglichten einen klaren Vergleich der Varianten hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und CO₂-Emissionen. In übersichtlichen Diagrammen wurden Kapitalwertentwicklungen, Amortisationszeiten, Break-even-Punkte und die Emissionstrends visualisiert.

Diese belastbaren Ergebnisse bildeten die Basis für eine fundierte Investitionsentscheidung. Die gewählte Lösung brachte alle acht Gebäude – trotz unterschiedlicher Ausgangslagen – auf einen gemeinsamen Nenner: ein zukunftsorientiertes, technisch umsetzbares und klimaneutrales Versorgungskonzept.

Mit TOP-Energy gelang es, Komplexität zu reduzieren, transparente Energieflüsse abzubilden und gleichzeitig die Voraussetzungen für Vorzeigeprojekte im Bereich nachhaltiges Gebäudemanagement zu schaffen. Das Projekt zeigt, wie gezielte Simulation und smarte Planung einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende im Gebäudesektor mit dem Ziel null Treibhausgasemissionen leisten können.

Zielgruppen von TOP-Energy: Wer profitiert von der Software?

  • Bachelor- & Masterstudierende
  • Aufstrebende Ingenieure & Promovierende
  • Planungsbüros & kommunale Energieplaner

Von der Theorie zur Praxis: die Arbeit von Kemal Sahan & Felix Langentepe

Die physikalischen Grundlagen und die Werkzeuge des Ingenieurwesens eigneten sich die damaligen Studierenden der Berliner Hochschule für Technik Kemal Sahan und Felix Langentepe bereits in ihrem Bachelorstudium „Gebäude- und Energietechnik“ an, im Masterstudium spezialisierten sie sich im Studiengang „Planung nachhaltiger Gebäude“ auf die energetische Optimierung. Sie beschäftigten sich mit den Determinanten und Strategien für die Energiesystemoptimierung multifunktionaler Liegenschaften. Im Rahmen ihrer Masterarbeit ‒ betreut durch Prof. Kai Kummert ‒ untersuchten sie, wie sich der Campus der Berliner Kunsthochschule Berlin-Weißensee energetisch optimieren lässt.